Centralbahnhof Basel: Aufnahmsgebäude


Das Aufnahmegebäude (in den Originalplänen als "Aufnahmsgebäude" bezeichnet) setzt sich aus fünf geometrisch angeordneten Gebäudeteilen zusammen (vgl. auch Bild im Titel).

Grundriss des Aufnahmsgebäudes, Stand 1860 (Legende unten: Schreibweise entspricht grunds. Originalplan)
Grundriss des Aufnahmsgebäudes, Stand 1860 (Legende unten: Schreibweise entspricht grunds. Originalplan)

1 Telegraphenbureau SCB; 2 Souschef; 3 Passagen; 4 Fahrpersonal; 5 Stationsvorstand;6 Gepäkabgabe SCB; 7 Restantes Gepäk SCB; 8 Damencabinet; 9 Wartesaal I. & II. Classe; 10 Restauration I. & II. Classe; 11 Wartesaal und Restauration III. Classe; 12 Gepäkannahme SCB; 13 Gepäkannahme FOB; 14 Casse; 15 Vestibül; 16 Portierzimmer (oder Post); 17 Polizeizimmer; 18 Vorhalle; 19 Der französischen Douane vorbehalten ; 20 Wartesaal III. Classe; 21 Wartesaal I. & II. Classe; 22 Eisenbahn-Commissair; 23 Telegraphenbureau FOB; 24 Restantes Gepäk FOB; 25 Damencabinet; 26 Bureau; 27 Eidgenössischer Zoll; 28 Inspection der FOB; 29 Gepäkabgabe FOB; 30 Kellerabstiege

Mittelbau


Mittelbau des "Aufnahmsgebäudes" von Ludwig Maring; Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-56-1
Mittelbau des "Aufnahmsgebäudes" von Ludwig Maring; Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-56-1

Der Mittelbau (oben gelb) besteht aus zwei markanten turmartigen Eckisaliten, welche durch die mittige Säulenhalle mit den Eingängen verbunden wird. Im linken Eckrisalit befand sich das Postlokal. Die Uhr, welche vom Berner und vom Basler Wappen flankiert wird, zeigt die in Berner Zeit an und ist massgebend für die Züge der Schweizerischen Centralbahn. Der linke Eckrisalit beinhaltete einen Polizeiposten. Hier zeigt die Uhr die Pariser Zeit, welche der Berner Zeit um 22 Minuten nach geht, bzw. ab 1871 die deutsche Zeit für die Züge nach Elsass-Lothringen an (1860 - 1871: Französische Ostbahn; 1871 -1902: Reichsbahnen Elsass-Lothringen), die Wappen von Mülhausen und Paris sind zu sehen. Über den vier freistehenden Säulen sind die Portraits von Newton, Humboldt, Laplace und Euler (v.l.n.r.) angebracht. Schliesslich befinden sich als Abschluss der Turmrisaliten zwei Skulpturengruppen, es handelt sich um eine Merkur- bzw. eine Industrieallegorie. Ungefähr ab den 1880er Jahren befindet sich bei den beiden Eingangstüren rechts jeweils ein Fahrkartenschalter.

 

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Zwischenbauten


Pferdefuhrwerke vor der Fassade der Zwischenbaute West (SCB); Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-59-4
Pferdefuhrwerke vor der Fassade der Zwischenbaute West (SCB); Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-59-4

Links und rechts vom Mittelbau befindet sich der Zwischenbau SCB (oben orange) bzw. der Zwischenbau FOB (oben violett), welche in den Plänen als "Wartesäle" bezeichnet werden. Im Zwischenbau SCB sind Wartesäle der I. und II. bzw. separat der III. Klasse sowie die "Restauration" untergebracht. Offenbar wurde das Speiserestaurant zeitweise vom Leuen-Wirt aus Waldenburg geführt und erlangte einige Bekanntheit. Die Raumeinteilung im Zwischenbau der FOB unterscheiden sich wegen den für die Französische Ostbahn notwendigen Zollräumlichkeiten. Insbesondere der Restaurationsbetrieb konnte auch von Reisenden der FOB benutzt werden. Vor beiden Zwischenbauten befindet sich jeweils ein Kellerabstieg, auf der SCB-Seite ist im Keller die Küche des Restaurationsbetriebs untergebracht.

 

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Seitenpavillons


Seitenpavillon der SCB (links); Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 1445
Seitenpavillon der SCB (links); Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt, NEG 1445

In den Seitenpavillons befanden sich die Verwaltungen der beiden Eisenbahngesellschaften. Im Gebäudeteil links (auf dem Grundriss oben blau) war die Verwaltung der SCB stationiert, rechts die Verwaltung der FOB (auf dem Grundriss grün). Zudem beherbergten die Seitenpavillons die Gepäckabgabe für ankommende Reisende. Das Bahnhofsgelände wurde üblicherweise in den überdachten Passerellen zwischen den Seitenpavillons und den Abtritten (am linken Bildrand) verlassen.

 

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Abtritte


Ebenfalls zum Aufnahmegebäude zählen wir die beiden Bauten für die Abtritte. Über das Perrondach besteht eine Verbidung zu den Seitenpavillions, die Abtritthäusschen sind jedoch freistehende Gebäude.

 

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Fotosammlung


Betriebsjahre

Das Aufnahmegebäude ist zweifelsohne das meistfotografierte Gebäude der Bahnhofsanlage. Eine Auswahl. Ein Mausklick auf das Bild führt direkt zum Originalbild im entsprechenden Online-Archiv.

(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-57-2)
(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-57-2)
Noch ohne Statuen (Staatsarchv Basel-Stadt, AL 45, 2-59-2)
Noch ohne Statuen (Staatsarchv Basel-Stadt, AL 45, 2-59-2)

(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-57-2)
(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-57-2)
(Staatsarchv Basel-Stadt, NEG 2156)
(Staatsarchv Basel-Stadt, NEG 2156)

(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 4-76-3)
(Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 4-76-3)
(Staatsarchv Basel-Stadt, AL 45, 4-76-4)
(Staatsarchv Basel-Stadt, AL 45, 4-76-4)

Abbruch

(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_018d)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_018d)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019c)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019c)

(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019b)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019b)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019a)
(Staatsarchiv Basel-Landschaft, VR 3317 B02_019a)

Die Informationen, welche für diesen Text verwendet wurden, stammen insbesondere aus den unter "Literatur, Quellen" angegebenen Büchern von Dorothee Huber und Werner Stutz.