Planung

Hintergründe erfahren - Nachforschungen betreiben


Ein wichtiger Teil der Planung besteht darin, sich mit den historischen Gegebenheiten zu befassen und sich mit den vorhandenen Unterlagen (Plänen, Fotografien, Berichte etc.) auseinanderzusetzen. Unsere Recherche haben wir im Bereich "Historisches" weitgehend zusammengetragen. An das "Handgemachte" geht es erstmals bei der Frage, wie die zu bauenden Anlagen ins Modell übertragen werden sollen.

 

Vom Originalplan zum masstäblichen Modell: Berechnungen


Verwendeter Massstab

Unsere Modelle werden im Massstab 1:87 gebaut (Ausnahme: Centralbahnhof Basel, Gebäude im Massstab 1:100 aufgrund der Platzverhältnisse). Es handelt sich dabei um einen für Modelleisenbahnen weit verbreitenten Massstab (Spurweite H0, Halb-Null). Der Masstab ist klein genug, um das umfassende Bahnhofsgelände darzustellen und gross genug, um eine gewisse Detailtreue einzuhalten. Die Vielfältigkeit des Rollmaterials ist für die Spurweite H0 am grössten, so werden SCB Loks und Wagen aus jener Epoche von Kleinherstellern angeboten.

Spezialfall: "Fuss"

Ludwig Maring, der Hausarchitekt der Centralbahn, verwendete auf seinen Plänen von 1859 die Masseinheit Fuss. Das metrische System wurde mit dem Bundesgesetz über Masse und Gewichte von 1875 eingeführt. In der Botschaft zum Gesetz wird ausgeführt, dass der Fuss einer Länge von 30 Centimetern (0.3 Meter) entspricht (ì). Misst man die Länge der Bauten auf dem Löffelplan von 1859 (Stadtplan) mit dem metrischen System nach (gut möglich auf dem Online-Stadtplan der Stadt-Basel), bestätigt sich das Verhältnis 0.3 m = 1 Fuss für Marings Pläne. Die Umsetzung im Modell wird folgendermassen berechnet:

 

Anzahl Fuss * 0.3 Meter / 0.87 (Massstab) = Anzahl Zentimeter im Modell.

 

Gesamtgrundriss ausdrucken

Es empfiehlt sich, das Gesamtgelände im errechneten Massstab auf einem Plan auszudrucken, um die Dimensionen des Projekts zu erkennen.

Tipp: Eine kostengünstige Variante für den Druck des Plans bei grösseren Projekten besteht darin, den Originalplan als Grafikdatei in eine Excel-Tabelle (oder ein anderes Tabellenbearbeitungsprogramm) zu importieren und dort auf die Zielgrösse zu vergrössern. Excel wird alle Zellen drucken, welche durch die Grafik belegt werden. Was uns sonst manchmal zur Weissglut bringt (wenn aus Versehen eine Zelle abseits des gewollten Druckbereichs Formatierungen o.ä. enthält), machen wir uns hier zu Nutze. 

Beim Drucken auf A4- oder A3-Blätter wird es garantiert zu Verzerrungen kommen! Deshalb sollte man zuerst Seiten drucken, auf denen sich bloss ein Einzelgebäude befindet, dessen Masse bekannt sind. Anhand der "Soll-Grösse" und der "Ist-Grösse" auf diesem Probedruck, können die ungewollten Verzerrungen (horizontal und vertikal) berechnet werden und entsprechende Anpassungen ("Gegenverzerrungen") in Excel vorgenommen werden. Der nun auf dem Bildschirm verzerrte Plan sollte nun am Drucker korrekt ausgegeben werden.

 

Die kostenintensive Variante über einen Plotter in der Druckerei wird wahrscheinlich zum exakteren Ergebnis führen. Dennoch haben wir uns für die Excel-Variante entschieden.

 

Materialien


Zur Erstellung eines Projekts diesen Umfangs, werden verschiedene Materialien zum Einsatz kommen. Es empfiehlt sich das Material auf seine Eignung zu testen und nicht gleich am Modell einzusetzen. Für den Bau von Gebäuden eignet sich z.B. Folex oder Finnpappe, teilweise auch Karton. Holzgebäude können mit Echtholz (Balsa oder ähnliches) gebaut werden. Oft bedarf es keiner teuren oder professionellen Materialien - andererseits kann sich der Einsatz hochwertiger Baustoffe oder gar professionelle Hilfe bei der Erstellung von Einzelteilen für ein befriedigendes Ergebnis lohnen.

 

An dieser Stelle möchten wir gerne auf die Datenbank mit Modellbautricks verweisen, die Jürgen auf seiner Internetseite zusammengetragen hat.